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Gebsattel

Geschichte:

Die Existenz einer Burg in Gebsattel wird zwar allgemein angenommen, ist aber noch nicht definitiv nachgewiesen. Baustrukturen im Schloss können aber von einer Vorgängeranlage stammen. Der Ort ist nach Geba, der Gemahlin von Heinrich, dem letzten Grafen von Komburg, benannt. Dieser schenkte seinen Besitz in Gebsattel dem von seinem Bruder Burkhard geründeten Kloster Komburg. Angehörige eines Ortsadelsgeschlechts von Gebsattel sind als Ministeriale des Stifts seit dem Ende des 12. Jhs. urkundlich belegt. Ein Sitz eines Amtmanns des Stifts Komburg wird zwar erst für das Jahr 1564 bezeugt, ist aber schon für die vorangegangene Zeit anzunehmen. Das in der 2. Hälfte des 16. Jhs. Erbaute Schloss war bis 1803 als Amtssitz im Besitz des Stifts und wurde 1901 durch die Freiherren von Gebsattel erworben. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die erste Bauphase lässt sich nicht genauer fassen. 1564 wurde mit dem Bau einer Scheune im Schlosshof begonnen. Dagegen intervenierte aber die Stadt Rothenburg, da sie aufgrund der massiven Fundamente annahm, dass daraus ein festes Haus entstehen sollte. Dies wollte sie aber innerhalb ihrer Landwehr nicht dulden. Ebenso schritt Rothenburg gegen den Bau einer Umfassungsmauer 1585 ein.
Das alte Schloss wird 1579 als "schlechtes Häuslein" bezeichnet, war also baufällig. 1588 wurde es restauriert und erweitert.
Das heutige Gebäude ist das Ergebnis dieser Umbaumaßnahmen, das Torhaus ist inschriftlich auf 1580 datiert. Der westliche Flügel gehörte wohl ursprünglich zu den Ökonomiegebäuden und wurde erst im 18. Jh. Zu Wohnzwecken umgebaut und mit einem Verbindungstrakt an den Hauptbau angeschlossen. Ab 1901 ist das Schloss durch den Münchner Architekten Gabriel von Seidl umfassend renoviert worden. Die Schlosskapelle ist 1683 geweiht und 1902 instand gesetzt worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der zweigeschossige Hauptbau steht über einem T-förmigen Grundriss und weist im Nordosten ein Türmchen mit Zwiebelhaube auf. Der westliche Flügelbau war ursprünglich wohl ein Wirtschaftsgebäude und schließt mittels eines Verbindungstrakts an den Hauptbau an. Ein besonders massiv gebautes Mauerrechteck im Keller könnte das Fundament eines Wohnturmes gewesen sein. Dies muss aber noch durch Untersuchungen verifiziert werden.
Am Ende des 16. Jhs. bestand das Schloss aus einem massiven Steinsockel mit Fachwerkaufbau. Noch 1669 war es von einem Graben umgeben. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine