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Weddingen, Komturhof

Geschichte:

Der Ursprung des späteren Komturhofes liegt sehr wahrscheinlich in einem Gut, das Kaiser Heinrich III. im Jahr 1053 dem Bischof von Hildesheim schenkte. Dieser belehnte dann die Grafen von Wöltingerode mit dem Besitz. Die Wasserburg geht wohl auf sie zurück, das 1206 erstmals erwähnte Geschlecht der Herren von Weddingen stellte wahrscheinlich die Burgvögte.
1287 bildeten Schenkungen der Hildesheimer Ministerialen den Grundstock für den Besitz des Deutschen Ordens in Weddingen, der in den Folgejahren durch Schenkungen der Herren von Wohldenstein und weiteren Gütererwerb ständig vergrößert wurde. Anfang des 14. Jhs. verlegte der Orden seine Goslarer Niederlassung endgültig hierher. Um 1590 war die Blütezeit des Komturhofes unter dem Komtur Gebhard von Hohenrode. 1625 wurde er durch Wallensteins Truppen geplündert. Im 17. Jh. verlor der Orden an Bedeutung, der Komturhof wurde verpachtet. Mit der Säkularisation ging er 1802 zunächst an Preußen und 1807 an das Königreich Westphalen. Von diesem wurde er an den Juden Israel Jacobsohn verkauft. Als 1815 das Bistum Hildesheim an das Königreich Hannover kam, musste dieser den Hof an die Regierung abtreten, da Juden in Hannover keine Grundeigentümer sein durften. Der Hof wurde nun zur staatlichen Domäne. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte ist unbekannt. Der Ostflügel des Wohnhauses stammt aus dem Jahr 1590 mit einem Anbau von 1617. 1925/26 wurde er unter Schonung des alten Bestandes um- bzw. neugebaut. Der Südflügel wurde im beginnenden 17. Jh. errichtet. Eine Scheune von 1727 brannte 1908 ab. Der westliche Teil des Stalls stammt von 1707, der östliche von 1731. Aus der selben Zeit kommt auch das Pforthaus. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Aussehen der mittelalterlichen Burg ist nicht überliefert. Das heute zweiflügelige Hauptgebäude aus Fachwerk war ursprünglich eine Vierflügelanlage, Nord- und Westtrakt sind abgerissen worden. Der umgebende Wassergraben ist heute größtenteils zugeschüttet. Über ihn führt eine Steinbrücke. Die Domänengebäude im Osten markieren den Bereich der Vorburg. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine