EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Geveldehusen

Geschichte:

Die Burg Geveldehusen diente als welfische Landesburg zur Kontrolle mehrerer Fernstraßen, die in Gieboldehausen über die Rhume führten. 1291oder evtl. schon 1256 sowie 1334 wird sie im Besitz der Herzöge von Braunschweig genannt. 1291 wurde sie durch Bischof Siegfried von Hildesheim in seiner Fehde mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg eingenommen und zerstört. Spätestens 1315 war die Burg auch Amtssitz. Dorf und Burg Gieboldehausen wurden ab der Mitte des 14. Jhs. von den Herzögen nach und nach an das Erzbistum Mainz verpfändet und schließlich verkauft. Der neue Eigentümer nutzte die Burg ebenfalls als Pfandobjekt. 1403 wurde die Burg im Rahmen der Mainzer Fehde durch Göttinger Truppen eingenommen. Die wiederholten Versuche des Herzogtums Braunschweig, Verpfändung und Verkauf rückgängig zu machen, endeten schließlich 1692 in einem Vergleich. Gieboldehausen blieb darin bei Mainz und kam mit Duderstadt 1801 an Preußen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Am Ende des 13. Jhs. muss die Burg nach einer Zerstörung 1291 wieder aufgebaut worden sein. Bei einer Verpfändung im Jahr 1378 wird die Auflage erteilt, für Baumaßnahmen die beträchtliche Summe von 400 Mark auszugeben. Es ist dabei nicht auszuschließen, dass damals eine Verlegung des Amtssitzes an den heutigen Ort stattgefunden hat. Den Bauplatz durfte der damalige Pfandinhaber nämlich frei wählen. 1563 ist ein Wohnhaus auf der Burg gebaut worden, 1588 ein zweites. 1622 ist die Burg durch Truppen des Herzogs von Braunschweig zerstört worden und wurde erst nach 1673 wieder aufgebaut. 1850 vernichtete ein Feuer das Amtshaus samt Wirtschaftsgebäuden und die Registratur mit sämtlichen Akten. Das heutige Amtshaus stammt aus dem Jahr 1854 und wurde 1992/93 umgebaut. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der Platz der Burg Gieboldehausen ist heute als ovaler, freier Platz kenntlich, in dessen Mitte das steinerne Amtshaus aus dem Jahr 1854 steht. Dies ist ein zweistöckiger Massivbau mit hohem Walmdach. Der ursprüngliche Wassergraben umfasste ein Areal von ca. 50 m Durchmesser. Zur Innenbebauung existieren keine archäologischen Aufschlüsse.
Das Protokoll einer Ortsbegehung aus dem Jahr 1590 beschreibt die Burg als eine Anlage von mindestens zwei sich gegenüberliegenden Gebäuden, die von einem Wassergraben umgeben waren, über den eine Brücke führte. Es muss auch ein Turm vorhanden gewesen sein, Angaben über seine Position und Gestalt werden aber nicht gemacht. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubeobachtungen 1995 und 1999 mit Auffindung des Wassergrabens, aus dem als ältestes Fundgut Keramik des 13. Jhs. stammt. (Stefan Eismann)