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Osterode

Geschichte:

Die Alte Burg in Osterode ist von den Grafen von Katlenburg wohl zu Beginn des 12. Jhs. auf deren Eigengut erbaut worden. Nach dem Aussterben des Geschlechtes 1106 gelangte sie an Lothar von Süpplingenburg, wurde aber dann offenbar von Hermann von Winzenburg okkupiert. Nach dessen Ermordung 1152 wird Heinrich dem Löwen dessen Erbe zugesprochen, sodass er nicht nur als Enkel Lothars rechtlicher, sondern auch faktischer Besitzer der Burg wurde. In diesem Jahr wird die Burg erstmals ausdrücklich erwähnt, Osteroder Ministeriale erscheinen aber schon 1143 in den Quellen.
Die Burg ging über Otto IV. schließlich 1291 an die Herzöge von Braunschweig-Grubenhagen. Im 13. Jh. bestand eine Münzwerkstätte auf der Burg. 1322 diente sie der Herzogin Agnes, der Gemahlin Herzogs Heinrichs des Wunderlichen, als Witwensitz. Seit 1487 besaß sie die selbe Rolle für die Herzogin Elisabeth, der Gemahlin Albrechts II. 1512 ist die Burg verlassen, 1551 wird sie in der Aufzählung der herzoglichen Burgen nicht mehr genannt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Da sich die Forschung in jüngerer Zeit auf den Bergfried beschränkte und auch die historischen Quellen kaum verwertbare Angaben liefern, können zur Baugeschichte keine Details genannt werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der ca. 40 x 60 m große Burgplatz wurde auf dem Sporn durch einen heute verfüllten Halsgraben gesichert. Im Westen befindet sich die kleine Terrasse einer Vorburg. Die Ringmauer der Kernburg ist nur zu einem kleinen Teil im Osten über dem Halsgraben erhalten.
Zur Burg gehört einer der größten Bergfriede Deutschlands.
Dieser weist 14,50 m Außendurchmesser und 3,5 m Mauerstärke auf. In seiner östlichen Hälfte ist er in der vollen Höhe von 34,50 m erhalten. Die Westhälfte war bereits 1654 abgetragen, vermutlich wurde er als Steinbruch benutzt. Der Bergfried war durch Balkendecken in sechs Geschosse geteilt, die durch Mauerabsätze markiert sind. Innerhalb der Mauer verläuft eine Wendeltreppe. An der Südwestecke des Burgplatzes bezeichnen Mauerbögen und Pfeiler vermutlich den Standort des Palas. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Grabung 1843 mit Fund eines Siegels der Herzogin Agnes.
1862 teilweise Freilegung der Umfassungsmauer.
Weitere Grabungen 1871, 1876/77 und Anfang des 20. Jhs.
1988 Lesefund einer Bartaxt.
1989 Vermessung.