Geschichte:
Die Burg Neuhaus wurde 1404 vom Bremer Erzbischof Otto II. außerhalb des Deichs als Nachfolgerin der Schlickburg erbaut. Sie war Grenzfeste zum Land Hadeln, das nominell zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg gehörte, und wurde namengebend für den Ort. Schon kurze Zeit nach ihrer Erbauung zerstörten im Jahr 1420 die umliegenden Bauern wohl mit der Unterstützung der Kehdinger Bauern die Burg. Erzbischof Balduin stellte sie 1435 wieder her. 1477 wurde die Burganlage eingedeicht. Sie war Sitz der erzbischöflichen Vögte bzw. Amtmänner, deren Namen bis 1501 nicht überliefert sind und Zollstelle des Amtes Neuhaus. Das Amt Neuhaus grenzte im Westen an das Land Hadeln, im Norden an die Elbe, im Osten an das Land Kehdingen und das Kirchspiel Osten und im Süden an die Börde Lamstedt. Vermutlich war die Burg meistens verpfändet.
Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Burg in den Jahren 1502 und 1518 von den Hadelner Marschbauern mit Unterstützung von Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg zerstört und danach wieder errichtet. 1547 wurde die Burg im Schmalkaldischen Krieg vom protestantischen Heerführer Albrecht von Mansfeld besetzt, aber kein Jahr später von den Truppen des Bremer Erzbischofs zurückerobert. 1645 bis 1681 gehörte Neuhaus zur schwedischen Krone, Graf Hans Heinrich Königsmark wurde mit Neuhaus belehnt.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts scheint die Burg abgebrochen worden zu sein. In der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1767 ist sie noch eingezeichnet, während sie auf einem Plan des Amtsbezirks um 1797 fehlt.
(M. Jansen)
Bauentwicklung:
Da bislang keine archäologischen Untersuchungen stattfanden und die historischen Quellen keine Details nennen, lässt sich zur Baugeschichte der Burg nur sagen, dass sie dreimal zerstört und anschließend wieder aufgebaut wurde.
(S. Eismann)
Baubeschreibung:
Von der ehemaligen Burganlage finden sich noch Reste des ehemaligen Wassergrabens. Weitere Aussagen zu ihrer Gestalt können beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht gemacht werden.
(M. Jansen)
Arch-Untersuchung/Funde:
Es fanden keine archäologischen Untersuchungen statt.
(M. Jansen)