EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hude

Geschichte:

Zur Sicherung des alten Überganges über die Hamme ließ ein Bremer Erzbischof zu unbekannter Zeit bei dem Hof Nygenstede (Neustadt ist ein Ortsteil von Ritterhude) eine Burg erbauen. Der Name "Hude" bezeichnet eine Schiffsanlegestelle. Zunächst war die Burg an die Ministerialenfamilie Eler verlehnt, bevor diese 1182 nach Westerbeck umzogen. Danach wurde die Burg ein Lehen des Rittergeschlechts "de Huthe", die sich später "von der Hude" nannten. Die Burg wurde vermutlich im Jahr 1305 von der Stadt Bremen in ihrer Fehde mit der Ritterschaft des Bremer Erzstiftes zerstört. Dafür spricht, dass im selben Jahr insgesamt sechs Angehörige des Adelsgeschlechts von der Hude der Stadt Bremen Urfehde, d. h. Frieden, schwören mussten. Ein Wiederaufbau erfolgte nicht, wohl auch, weil die Abdeichung verschiedener Weserarme durch die Grafen von Oldenburg zu wiederkehrenden größeren Überschwemmungen in den Niederungsgebieten führte. Die von der Hudes verlegten darum anschließend ihren Wohnsitz etwas weiter in das Landesinnere an die Stelle des heutigen Dammgutes. Noch in der Mitte des 15. Jhs. beanspruchte der Bremer Ratsherr Hinrich VI. von der Hude Anrechte an dem "olden Wall tor Hude", auf dem seine Vorfahren gewohnt hätten. (F. Both, S. Eismann)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung lässt sich aus den Quellen nicht ableiten. (F. Both)

Baubeschreibung:

Die Burg lag ursprünglich am linken Hammeufer. Erst beim Bau der Hammeschleuße wurde die Flussbiegung, die den Burgplatz westlich umschloss, abgeschnitten. Für die Lokalisierung der Burg an dieser Stelle spricht auch der frühere Flurname "Borgwische". Eine Bezeichnung der Burgstelle als "alter Wall" nach ihrer Zerstörung lässt möglicherweise auf eine Gestalt als Motte schließen. (F. Both, S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1874 wurden beim Bau der Hamme-Schleuse etliche Rostkonstruktionen aus Eichen- und Buchenstämmen entdeckt. Die Stämme waren bis zu 17 m lang, bei einem Durchmesser von bis zu 60 cm. Innerhalb der Roste fand man gut erhaltene mittelalterliche Tongefäße und Scherben, Tierknochen (vom Wildschwein), eiserne Ringe, Klammern, Stangen, einen Dolch und eine Axt. Für die Identifikation dieser Fundstelle mit einer Burg spricht auch die Bergung von Granitblöcken. (F. Both, S. Eismann)