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Ottenburg bei Veerssen

Geschichte:

Das Gut Veerssen gehörte im 13. Jh. den Herren von Hitzacker und wurde mitsamt Burg und Dorf 1292 an die Herren von Estorff verkauft. 1297 erhalten sie von den Grafen von Schwerin die Belehnung mit den Gütern. Nach dem Aussterben der Grafen um 1350 wird die Burg zum allodialen Eigengut. Aufgrund eines Güterstreits wurde sie 1483 von den Herren von der Knesebeck und dem mit diesen verbündeten Bischof von Havelberg erfolglos belagert. Zwei Jahre später gelang ein erneuter Versuch der Eroberung aufgrund der Abwesenheit der Burgherren während einer Hochzeit. Die Burg wurde niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Die Herren von Estorff errichteten ein neues Wasserschloss 100 m nördlich und blieben bis heute Besitzer des Gutes. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Burg existieren keine Quellen. An der Stelle des heutigen Rittergutes wurde 1508 ein Wasserschloss errichtet, dass 1700 nach einem Blitzschlag abgerissen und durch das heutige Herrenhaus ersetzt wurde. Dabei wurde der Wassergraben größtenteils zugeschüttet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der Burgplatz liegt auf dem Otternberg innerhalb des Gutsgeländes. Die Burg zeichnet sich als Wall mit einem umlaufenden Graben im Gelände ab. Sie besitzt eine leicht trapezoide Form mit abgerundeten Ecken. Die Länge beträgt ca. 150 m, die Breite ca. 100 m. Die Breite des Walls beträgt ca. 5,0 m, die Höhe noch ca. 1,6 m. Der Graben ist max. 6,0 m breit und 1,5 m tief. Im westlichen Teil der Innenfläche befindet sich eine 70 cm tiefe Mulde mit einem Durchmesser von ca. 20 m. Die ehemalige Existenz einer Vorburg lässt sich aus dem Bericht über die Belagerung 1485 entnehmen.
Das Wasserschloss aus dem Anfang des 16. Jhs. bestand nach der Abbildung bei Merian aus drei Flügeln mit Fachwerkoberbau, die auf Steinsockeln in einem Hausteich standen. Über eine Zugbrücke gelangt man zu einer Tordurchfahrt im mittleren Gebäude. Darüber hinaus sind keine Wehrelemente dargestellt. Die Wirtschaftsgebäude im Vordergrund des Merianstichs scheinen von keinem Graben oder einer anderer Befestigung umgeben zu sein.
Das heutige Herrenhaus besteht aus einem zweistöckigen Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach, hinter dem noch Reste des Wassergrabens erhalten sind. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine