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Stellichte

Geschichte:

Die Burg Stellichte wurde vermutlich zu Beginn des 14. Jhs. errichtet. Nach dem Amtsbuch des Klosters Walsrode war sie Eigentum der Herren von Slepegrell, bis sie zu Beginn des 15. Jhs. an die Herzöge von Lüneburg pfandweise abgetreten worden sein soll. Diese scheinen die Burg erweitert oder neu errichtet zu haben, denn 1405 beklagte sich die Stadt Lüneburg über das neu erbaute Schloss. 1427 verpfändeten die Herzöge die Burg an den Bischof von Verden, der sie ausbaute. Bis 1470 saß ein Amtmann des Bistums auf der Burg. 1470 gestattete Herzog Otto dem Ritter Heinrich Behr, die Pfandschaft über das Schloss mit eigenen Mitteln einzulösen und übertrug es ihm samt Zubehör unter dem Vorbehalt des Öffnungsrechtes. Zugleich erlaubte er, das Haus in Holz- und Mauerwerk auszubauen und mit Graben und Planken zu umgeben. Stellichte entwickelte sich zum Hauptsitz des hannoverschen Zweigs der Familie und gehört den von Behr bis heute. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Anlage ist wahrscheinlich zu Beginn des 15. Jhs. ausgebaut oder neu errichtet worden. Weitere Um- oder Ausbauten haben nach 1427 stattgefunden. Nach 1470 ist die Burg wieder ausgebaut und mit Graben und einer Plankenbefestigung umgeben worden. 1479 wurde auf der gegenüberliegenden Seite der Lehrde eine Burgkapelle errichtet, die erst 1754 zur Dorfkirche für Stellichte wurde. Sie wurde 1614 durch einen Neubau im Stil des frühen Barocks ersetzt. Im Laufe des 16. und frühen 17. Jh. wurde die Burg zum Renaissanceschloss umgebaut. 1703/04 entstand anstelle des baufällig gewordenen Schlosses ein Neubau im Barockstil. Ab 1830 wurden die Wirtschaftsgebäude vergrößert und zum Teil erneuert. Die heutige Brücke wurde 1860 errichtet. 1902/03 wurde ein Familienmausoleum im Stil der Neoromanik errichtet. 1931 wurde im Osten des Herrenhauses ein stilistisch angepasster Flügel hinzugefügt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Über die Gestalt der hochmittelalterlichen Burg sind keine Details bekannt. Der Merianstich von 1650 zeigt ein gotisches Backsteinhaus mit Staffelgiebel, Fachwerkflügel und Treppenturm, das von einem breiten Wassergraben umgeben ist. Der Zugang wird durch zwei Torhäuser geschützt. Die Vorburg mit dem Wirtschaftshof ist mit der Hauptburg durch eine Brücke verbunden. Die heute noch vorhandenen Schlossgräben umfassen eine ca. 74 x 67 m große Fläche. Der barocke Neubau von 1703/04 nutzte die alten Kellergewölbe weiter. Er besteht aus einem zweigeschossigen Fachwerkbau mit Holzverkleidung und hohem Walmdach, ein massiver Anbau datiert in das Jahr 1931. Auf dem nördlich der Hauptburg gelegenen Wirtschaftshof steht noch das Gerichtsgebäude aus dem 17. Jh., ein zweistöckiger Fachwerkbau. Hinter dem Gut steht das neoromanische Familienmausoleum der von Behrs. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine