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Warpke

Geschichte:

Die Burg war Sitz der Grafen von Warpke, die erstmals 1124 erwähnt werden. Vor 1144 verlegen die Herren von Warpke ihren Adelssitz nach Lüchow. Mit diesem Wechsel geht ein Funktionsverlust der Burg einher.
Sie ist dann an die Lüneburger Herzöge gefallen und spielte im frühen 14. Jh. eine wichtige Rolle im Streit der Lüneburger Herzöge und derer von Bodendike um die Ausdehnung des jeweiligen Herrschaftsgebietes. Von der Burg Warpke aus konnten die Lüneburger Herzöge ihre Widersacher so unter Druck setzen, dass diese zwischen 1323 und 1328 gezwungen waren, ihren Stammsitz Bodenteich und ihren dortigen Besitz an die Lüneburger Herzöge zu veräußern.
1328 verfügen diese, dass die Burg Warpke abgerissen und stattdessen eine neue errichtet werden solle. 1343 wird dieses neue Schloss "Wertbeke" erstmals erwähnt. Aus dem Jahr 1351 wird eine Eroberung des Schlosses überliefert, ohne dass Details genannt werden. In der Folge diente die Anlage vor allem als Pfandgut. Eine letzte Erwähnung erfolgte 1522 als Beamtenwohnung, danach scheint es wegen Baufälligkeit abgerissen worden zu sein. 1604 wurde an seinem Platz ein Jagdhaus errichtet.
(S. Bieler, S. Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Burg ist 1328 abgerissen worden. Ob der darauf erfolgte Neubau am selben oder an einem anderen Ort errichtet wurde, ist unbekannt. Dieser wurde wohl in der ersten Hälfte des 16. Jh. abgerissen. 1604 entstand an seiner Stelle ein Jagdhaus, das später durch ein Gut ersetzt wurde.
1885 wurde der Burghügel eingeebnet. (S. Bieler)

Baubeschreibung:

Bei der Burg Warpke handelte es sich um eine Motte, bzw. Turmhügelburg. Der Burghügel maß noch im 18. Jahrhundert 45 m Innendurchmesser. Die gesamte Anlage besaß einen Durchmesser von etwa 90 m.
Das völlig eingeebnete Gelände fällt im Osten und Süden schwach ab. Dort könnte der Graben gelegen haben. (S. Bieler)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei der Einebnung im Jahre 1885 konnten einige Funde gemacht werden. So fand man neben Keramik des 12. bis 15. Jahrhunderts auch einen Spielstein für ein Brettspiel, einen Degenknopf, eine Buchschließe und eine nicht identifizierbare Münze. (S. Bieler)