Geschichte:
Die Burg in Haselünne hat sich aus einem 1107 erstmals erwähnten Haupthof des Klosters Corvey heraus entwickelt, der im Laufe des 12. Jhs. an die Grafschaft Ravensberg gekommen ist. Diese gründeten auf dem Gelände des Hofes eine Burg zur Sicherung ihrer Besitzungen im Emsland und des hiesigen Übergangs über die Hase. Erstmals erwähnt wird die Burg "tho Lünne" 1238 im Verlobungsvertrag zwischen Graf Heinrich von Tecklenburg und Jutta von Ravensberg. In dieser Urkunde werden auch schon Burgmannen erwähnt. In Folge des Verkaufs ihrer sämtlichen Besitzungen durch die Gräfin Jutta, die in zweiter Ehe Graf Walram von Montjoie ehelichte und in die Eifel übersiedelte, erlangten die Bischöfe von Münster die Herrschaft über Haselünne.
Nachdem die Burg durch die Befestigung der Stadt ihre Bedeutung verloren hatte, übertrug sie Bischof Ludwig II. von Münster am 18.12.1319 den Bürgern von Haselünne. Die Burgmannen bekamen 1346/47 die Erlaubnis, innerhalb der Stadt befestigte Sitze anzulegen.
Der Haupthof des Bistums Münster bestand auch nach der Aufgabe der Burg weiter. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Die Schriftquellen lassen ebenso wie die nur spärlichen archäologischen Beobachtungen keine Angaben zur Baugeschichte zu. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Die Burg "tho Lünne" lag nördlich der Kirche ungefähr im Bereich des heutigen Platzes "Hopfenmarkt". Bei Bauarbeiten konnte dort ein Graben von 5-7 m Breite auf einer Länge von 40 m festgestellt werden. Weiteres ist zum Aussehen der Burg nicht bekannt. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Baustellenbeobachtung