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Hartelstein

Geschichte:

Die durch die Schriftquellen gesicherten Anfänge der Burg Hartelstein, die bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts den Namen Schwirzheim trug, reichen bis in die 1270er Jahre zurück. 1279 begegnet in der urkundlichen Überlieferung ein Mitglied des niederadeligen Geschlechts der Herren von Schwirzheim. Die Burg befand sich zu diesem Zeitpunkt offenbar in der Hand der Herren von Schönecken, die hier als Vögte der Abtei Prüm agierten. Weitere Mitglieder der Familie von Schwirzheim finden sich in der Überlieferung des 14. Jahrhunderts.
Unklar ist, ob die bestehende Anlage mit jener Burg in Verbindung zu bringen ist, die bereits 943 in einer Urkunde der Abtei Prüm erwähnt wird.
Der Name Hartelstein geht auf Hartrad von Schönecken zurück, der die Burg 1336 unter Bedingung der Instandsetzung und des Rückkaufrechts an die Juden Jakob Danielsohn aus Trier und Aron von Wittlich versetzte und mit Hilfe des Trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg schließlich wieder einlöste. 1341 wird Hartradstein den Herzögen von Luxemburg als Lehen aufgetragen. Durch Heirat mit Elisabeth von der Leyen gelangt Hartradstein 1488 an die von Schönberg. Die von Schönberg verfügten bis zum 16. Jahrhundert über die Burg. 1561 wird Hartelstein von Holländern geplündert. Auf dem Heiratsweg fällt Hartelstein zu Beginn des 17. Jahrhunderts an die von Wiltberg. Der letzte Besitzer, Freiherr Johann Hugo Anton von Wiltberg, veräußerte das Haus Hartelstein samt Zubehör schließlich 1712 an die Abtei Prüm. Wann die Burg in Verfall geraten ist, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Die geringen Baureste werden 1898 mit Unterstützung der Rheinprovinz gesichert. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der nur noch in geringen Resten erhaltenen Anlage bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Unklar ist, ob die auf dem Berg über Schwirzheim gelegene Ruine tatsächlich mit der urkundlich bereits vor 1000 existierenden Burg der Abtei Prüm identisch ist, oder ob wir es mit zwei unterschiedlichen Anlagen zu tun haben. Vermutlich handelt es sich um eine Gründung des 13. Jahrhunderts, die im 14. Jahrhundert weitgehende bauliche Verändungen erfahren hat. Immerhin erlauben die geringen Reste eines Geschützturms einen Rückschluss auf frühneuzeitliche Veränderungen der Anlage, die zu einem unbekannten Zeitpunkt, der wohl nach 1700 anzusetzen ist, verfiel. Sicherungsmaßnahmen erfolgten 1898. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die geringen Reste der Burg Hartelstein, die sich über eine Länge von 80 und eine Breite von 50 m erstrecken, liegen auf einem 200 m langen, das Landschaftsbild bei Schwirzheim bestimmenden Gipfel. Aufgrund der wenigen baulichen Reste der Anlage sind keine näheren Angaben zur Baugestalt möglich. Unklar ist auch die Zugangssituation. Erhalten haben sich lediglich bescheidene Reste einer Ringmauer, eines Gebäudes sowie eines frühneuzeitlichen Geschützturmes am Ostende des Burgareals. Aus dem bescheidenen Fundmaterial wurde 1920 ein Löwenkopf des 17. Jh. aus rotem Sandstein geborgen, der vermutlich zu einem Wappen gehörte. (Jens Friedhoff)