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Erwitte, Königshof

Geschichte:

Schon König Heinrich I. weilte möglicherweise 930 und 935 in Erwitte, sicher belegt sind Königsaufenthalte aber erst ab 974 für Otto II. Zum letzten Mal hielt sich offensichtlich 1002 mit Heinrich II. ein König auf dem Königshof auf. 1022 lud Bischof Meinwerk König Konrad II. zu Weihnachten nach Paderborn ein, um von ihm den Königshof in Erwitte übertragen zu bekommen. 1027 fand die Schenkung dann tatsächlich statt. 1277 erfolgte die Auflösung des Fronhofverbandes und die Verselbständigung des Paderborner Haupthofes in Erwitte. In der Folgezeit wird der Hof verpfändet oder verpachtet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Bei den Ausgrabungen fand man in der untersten Schicht karolingerzeitliche Keramik, eine Existenz des Königshofes in dieser Zeit ist aber deshalb noch nicht zwingend erwiesen. Sicher hat er erst in ottonischer Zeit bestanden. In der 1. Hälfte des 17. Jhs. ist ein neues Haupthaus errichtet worden, das im 30jährigen Krieg zerstört worden ist. Das Fachwerkobergeschoss des heutigen Gebäudes stammt offensichtlich vom Wiederaufbau in der 2. Hälfte des 17. Jhs. Im 17. Jh. standen noch Mauern unbekannten Alters und Verlaufs auf der Westseite des Hofes. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Ausgrabungsergebnisse sind in einem unpublizierten Manuskript niedergeschrieben worden, aber vor allem wegen des Mangels eines Befundplanes nur schwer zu deuten. Sicher scheint aber zu sein, dass an mehreren Stellen ein bis zu 7 m breiter Spitzgraben aufgedeckt wurde, der in den Felsen eingetieft worden ist. Der eigentliche Hof soll eine Fläche von 40 x 75 m umschlossen haben. Am Innenrand wurden Bruchsteinmauern und Pfostenlöcher freigelegt, die auf die Existenz eines versteiften Walles oder einer Mauerbefestigung hinweisen könnten. Von der Innenbebauung sind nur an einigen Stellen leichtes Mauerwerk und einige Pfosten aufgefunden worden, die eine Rekonstruktion nicht zulassen. Zum Königshof gehörte auch die Mitte des 18. Jhs. abgerissene Johanniskapelle. Das heutige Königshofbäude mit einem steinernen Unter- und einem Fachwerk-Obergeschoss gehörte nicht zum ursprünglichen Baubestand, denn es reicht über den Spitzgraben. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Unpublizierte Ausgrabungen 1938 und 1940.