EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Mühlenbach i. d. Ortenau

Geschichte:

Güter und Zinsen im "Burggraben", einem kleinen Seitental des Bücherntals, werden 1371, 1398 und 1493 genannt. Auch ein "Burgwald" findet sich.
Die Burg wurde angeblich von den Herren oder Edelknechten von Buchhorn/Buechern (in einem nahegelegenen Tälchen) gegründet. Aufgrund der Entfernung und weiterer Flurnamen ist diese Annahme jedoch durchaus unsicher. Die Fundleere macht eine frühe Gründung und kurze Laufzeit/frühe Auflassung des "Birkle" wahrscheinlich. Das "Birkle" könnte sich auf einen alten Weg vom Elztal ins Kinzigtal beziehen, der über Frischnau, Pfaus und Fannis (etwa im Bereich der heutigen B 294) nach Mühlenbach gelaufen sein kann. Vielleicht wurde die Funktion der Burg mit der Gründung der Städte Elzach und Haslach obsolet. Als deren Verbindung wurde nämlich eine Straße über den Burgersberg und das Biereck angelegt, die erheblich weiter westlich verlief.
Aus der anzunehmenden frühen Zeit (12./13. Jh.) liegen keine Schriftquellen vor. Die Schriftquellen über die Herren von Buechern fallen in eine Zeit, als das "Birkle" sicher nicht mehr bewohnt war. Die Herren von Buechern könnten schon stadtsässig gewesen sein, oder ihre Burg befand sich überhaupt an anderer Stelle. 1313 werden Claus und Friedrich von Buechern genannt. Sie sind Ministeriale der Fürstenberger; Claus amtierte als Vogt von Haslach. 1413 erhält Hans von Buechern ein Lehen auf Gemarkung Mühlenbach. Im Jahre 1452 ist die Familie ausgestorben. Die Grafen von Fürstenberg erbten bzw. zogen die Lehen wieder ein. In einem Urbar von 1493 tritt neben den Gütern der von Buechern der "Burgstall" in Mühlenbach auf. Noch 1620 tauchen Einnahmen des "Burgstalls" in Mühlenbach auf. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Über die Bauentwicklung ist nichts bekannt. (Heiko Wagner)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle nimmt eine etwa 40 m lange und 20 m breite ovale Fläche ein, die heute von einer Technikhütte und einem Sendemast "bekrönt" ist. Die Ostseite des Plateaus ist durch Wegebau gestört. Der Burghügel dürfte - gemessen an seinem Fuß, ab der Grabensohle - unten etwa 50 m lang sein.
Im Süden ist noch ein deutlicher Grabenrest von etwa 1,5-2 m Tiefe und einer Sohlenbreite von etwa 2 m (vielleicht mit einem undeutlichen Rest des ehemaligen Vorwalles) erhalten; weiter oben - auf Höhe des südlichen Vorgeländes - verbreitert sich der Graben auf etwa 5 m.
Die Höhe des Burghügels wurde von der südlichen Grabensohle aus mit etwa 8 m veranschlagt, ab der Höhe des Vorgeländes mit 6 m.
Im Norden findet sich ein Graben mit gut erhaltenem Vorwall. An der Westseite dieses nördlichen Grabens zeigt eine breite Terrasse noch die Halde des Grabenaushubs an.
Im Wald an der Ostseite ist unterhalb des Plateaus eine undeutliche schmale Ebene als Absatz im Gelände zu erkennen. Es dürfte sich um einen verschliffenen Graben mit Vorwall am Fuß des etwas versteilten Hanges gehandelt haben, der durch Erosion und Waldbau verfüllt ist. Dieselbe Struktur ist auch am Westhang zu erkennen, wo sie jedoch von einer älteren Wegepiste übernommen wurde.
Es steht verwitterter Gneis an. Am Hangfuß liegen vereinzelte Gneisblöcke, die jedoch nicht unbedingt Baureste darstellen müssen. Es finden sich kein Mauerwerk, keine Ziegel und dergleichen. Daher könnte es sich um eine frühe Anlage aus Holz/Erde/Fachwerk handeln. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Nur eine Begehung. Keine Funde. Kein Mauerwerk, keine Ziegel, kein Hüttenlehm. Weiter unten am Hang einige Gneisbrocken. (H.W.)