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Gleuel

Geschichte:

Die durch die schriftliche Überlieferung gesicherten Anfänge der Wasserburg Gleuel reichen bis in das dritte Viertel des 13. Jahrhunderts zurück. Es handelt sich um den Stammsitz der niederadeligen Familie von Gleuel, die urkundlich erstmals 1260 mit Gerhard von Gleuel in Erscheinung treten. Die Anlage blieb bis zum Erlöschen der Familie zu Beginn des 16. Jahrhunders in Familienbesitz. 1530 belehnte das Domkapitel zu Köln die Ritter Schall von Bell mit Burg Gleuel. 1630 ging der Rittersitz samt Zubehör an die von Cöllen über. Der Kölner Ratsherr Johann von Cöllen ließ die Burg 1632 in wesentlichen Teilen neu errichten. Ihm verdankt die Anlage ihr heutiges Erscheinungsbild. 1730 fiel Burg Gleuel erneut an das Kölner Domkapitel zurück. 1802 finden wir die Familie Felten, 1907 die Familie Berk und 1969 die Gemeinde Hürth als Eigentümer der Anlage. Seit 1976 ist die Burg wieder in privater Hand. Die gesamte Schlossanlage wurde 1978 umfassend saniert und ist lediglich von außen zu besichtigen. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Detaillierte Informationen zur Bau- und Grundrissgestalt der mittelalterlichen Vorgängeranlage des noch existierenden Schlosses fehlen bislang. Der erhaltene Baubestand datiert vornehmlich in das 17. und 18. Jahrhundert. Bei dem Herrenhaus handelt es sich um einen Neubau, der 1632 von dem Kölner Ratsherr Johann von Cöllen initiiert wurde. Die den Hof umgebenden Ökonomiegebäude stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. (J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Der noch erhaltene Baubestand der inmitten eines Parks gelegenen Wasserburg Gleuel reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. An der Nordostseite befindet sich der eigentliche Hauptzugang zur Burg über eine alte Brücke. Durch eine Toreinfahrt gelangt man in den hufeisenförmigen Wirtschaftshof, der zusammen mit dem Herrenhaus eine nahezu geschlossene Hofanlage bildet. Vermutlich handelte es sich ursprünglich um eine zweiteilige, aus Vor- und Hauptburg bestehende Anlage. Das Herrenhaus präsentiert sich dem Besucher als winkelförmiger zweigeschossiger Bau aus Backstein mit weiß geschlämmter Fassade. Der sechsachsige Südflügel endet mit einem mehrfach geschweiftem Treppengiebel, während der andere Flügel ein abgewalmtes Dach aufweist. Der Eingang zum Herrenhaus befindet sich an der dem Hof zugewandten Giebelseite. Die äußere Erscheinung der Wasserburg geht im Wesentlichen auf den Um- und Neubau von 1632 zurück. Im Inneren blieben Kölner Decken mit den Wappen der Familien von Cölln und von Mühlheim aus dem Jahr 1685 erhalten. (J. Friedhoff)