Geschichte:
Es handelt sich um eine Burg der erstmals 1142 genannten Herren von Strünkede. In der ersten Hälfte des 13. Jhs. waren sie Ministeriale der Grafen von Kleve. Die Burg, das "castro nostro Strunkede" wird erstmals 1243 in den Schriftquellen genannt. Bereits 1264 war die Familie gezwungen, die Burg an den Grafen Dietrich von Kleve zu verkaufen. Erst 1316 kehrte sie zurück und lebte in der Zwischenzeit auf einer nahe gelegenen Motte. Strünkede wurde danach zur Festung ausgebaut. Im 14. bis 16. Jh. erfolgten mehrfach Belagerungen der Burg und der mittelalterliche Baubestand wude dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Von 1591-1664 erfolgte ein grundlegender Umbau. Die letzten adeligen Besitzer, die Familie von Forell, verkaufte das Schloss an die Harpener Bergwerks AG. Von dieser gelangte Schloss Strünkede an die Stadt Herne. Heute beherbergt es das Emschertal-Museum (T. B.)
Bauentwicklung:
Evtl. war die Burg ursprünglich ein Holzbau, der später zu einem Steinbau erweitert wurde. Im Jahr 1263 bestand die Burg aus Hauptburg mit Wohnturm und Torhaus und südlich vorgelagerter Vorburg innerhalb der noch heute bestehenden Gräfte. Der heutige Schlosshof war im Mittelalter komplett umbaut. 1272 errichtete Bernd von Strünkede eine Kapelle auf dem Burgareal. Zwischen 1591 und 1664 wurden Ost- und Südflügel umgebaut und weitere Gebäudeteile hinzugefügt. Ein Barockgarten ergänzte die Anlage. Vor der Mitte des 19. Jhs. wurden der Nordflügel und der Nordwestturm abgerissen. (T. B.)
Baubeschreibung:
Das bis heute erhaltene frühbarocke zweiflügelige Schloss geht auf einen mittelalterlichen Vorgängerbau des 13. Jhs. zurück, über den wir nur unzureichend informiert sind. Noch nicht geklärt ist, ob es sich bei der hochmittelalterlichen Burg um einen Holzbau gehandelt hat, der später in Stein aufgeführt wurde. Die Größe des heutigen Areals der Hauptburginsel (45 x 45 m) dürfte der der mittelalterlichen Anlage entsprochen haben. Ungeachtet der frühneuzeitlichen Umgestaltung der Anlage blieben spätmittelalterliche Baureste erhalten. So z.B. die 1272 erstmals erwähnte Kapelle außerhalb der Hauptburg. Der jetzige Baubestand des kleinen spätgotischen Sakralbaus datiert in das 14./15. Jh. Es handelt sich um einen einschiffigen Bau mit Kreuzrippengewölbe und polygonalem Chor. Jobst von Strünkede leitete 1591 einen grundlegenden Umbau der durch Fehden stark in Mitleidenschaft gezogenen Burg ein. Letzte Baumaßnahmen fanden 1664 statt. Der im Kern spätmittelalterliche Eckturm erhielt eine geschweifte Haube, die nach 1810 durch ein schlichtes Zeltdach ersetzt wurde. Nach Abriss von Nordflügel und Nordwestturm Mitte des 19. Jh. präsentiert sich das Schloss als zweiflügelige Anlage mit einem behäbigen Eckturm und schlichten Fassaden. Die über hohem Sockelgeschoss errichten zweigeschossigen Bauten tragen einfache Walmdächer. Vollständig verschwunden ist der zum Schloss gehörende französische Barockgarten. (J.F.)
Arch-Untersuchung/Funde:
Die ältesten Funde stammen aus dem 12./13. Jh.